Der Hanf-Anbau (Cannabis sativa) kann je nach Ziel – also ob für Industriehanf, medizinische Zwecke oder CBD-Produktion – unterschiedlich aussehen. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Punkte, wenn du dich für den Anbau von Industriehanf interessierst (also legalen, THC-armen Hanf):
🌱 Grundlagen des Hanfanbaus
- Rechtliche Voraussetzungen:
In Deutschland und vielen anderen Ländern darf nur zertifizierter Industriehanf mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % angebaut werden. Der Anbau muss bei der zuständigen Behörde (z. B. BLE – Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) angemeldet werden. - Standortwahl:
Hanf liebt sonnige, gut durchlüftete Böden mit mittlerem Nährstoffgehalt. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. - Boden & Vorbereitung:
Eine tiefe Bodenbearbeitung (Pflügen, Eggen) ist wichtig, da Hanf tiefe Wurzeln bildet. Eine Fruchtfolge mit Getreide oder Hülsenfrüchten ist ideal.
🌾 Aussaat & Pflege
- Aussaatzeit:
In Mitteleuropa meist zwischen April und Mai, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. - Saatdichte:
Je nach Verwendungszweck:- Faserhanf: dicht säen (60–80 kg/ha)
- Samenproduktion: weiter säen (30–40 kg/ha)
- Pflege:
Hanf ist relativ pflegeleicht, da er schnell wächst und Unkraut unterdrückt. Düngung ist meist nur in Maßen nötig.
🌻 Ernte & Verarbeitung
- Erntezeit:
- Fasern: etwa 90–120 Tage nach der Aussaat
- Samen: wenn die Samen braun und hart sind
- CBD-Blüten: kurz vor voller Blüte, je nach Sorte
- Verarbeitung:
Je nach Ziel werden die Pflanzen getrocknet, geschält oder weiterverarbeitet (z. B. zu Textilien, Ölen oder Baustoffen).
🌿 Nachhaltigkeit & Nutzen
Hanf ist eine der nachhaltigsten Nutzpflanzen:
- bindet viel CO₂,
- benötigt wenig Pestizide,
- verbessert die Bodenstruktur,
- liefert vielseitige Produkte (Textilien, Papier, Lebensmittel, Kosmetik, Baustoffe).