Die Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis in der deutschen Hauptstadt waren in den sieben Monaten unmittelbar nach der teilweisen Legalisierung von Cannabis deutlich niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Cannabisanbau, -besitz und -konsum durch Erwachsene wurden am 1. April 2024 in ganz Deutschland legal.
„Die Berliner Polizeidatenbank registrierte zwischen Anfang April und Ende Oktober 1.685 Straftaten nach dem Cannabisgesetz, einschließlich des illegalen Handels oder des illegalen Besitzes, teilte die Behörde in ihrer Antwort auf eine Anfrage des örtlichen Abgeordneten der Grünen, Vasili Franco, mit, so Yahoo! News in seiner Berichterstattung.
„Im Vergleich dazu wurden im gleichen Zeitraum im Jahr 2023 5.315 Straftaten gemeldet.“ berichtete Yahoo! News weiter.
Während der Anbau, der Besitz und der Konsum von Cannabis für Erwachsene in Deutschland legal sind, bleiben andere cannabisbezogene Aktivitäten wie der Verkauf von unreguliertem Cannabis, der öffentliche Konsum und das Führen eines Kraftfahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss verboten. Erwachsene können bis zu 25 Gramm Cannabis außerhalb ihrer Wohnung besitzen.
„Entgegen aller Panikmache zeigt das Cannabisgesetz bereits nach wenigen Monaten erste Erfolge. Die Entkriminalisierung soll dazu führen, dass Cannabiskonsumenten nicht mehr unnötig verfolgt, kriminalisiert und stigmatisiert werden“, so Vasili Franco.
Laut einem Bericht der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf aus dem Jahr 2021 wird Deutschland durch den Wegfall des Cannabisverbots jährlich 1,05 Milliarden Euro einsparen, zusätzlich zu den Einsparungen in der Justiz von 313 Millionen Euro pro Jahr.
Der deutsche Cannabismarkt umfasst 4-8 Millionen Konsumenten mit einem potenziellen Gesamtmarktwert zwischen 7,8 und 15,6 Milliarden Euro, so die Daten des Wirtschaftsunternehmens Whitney Economics.
Um die deutsche Nachfrage vollständig zu decken, müsste die deutsche Cannabisindustrie laut Whitney Economics jährlich über 948.000 kg Blüten produzieren.