Cannabis ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze. Mit der richtigen Menge an Licht und Nährstoffen ist der Cannabisanbau in einer Vielzahl von kleinen Räumen möglich, auch in dem ungenutzten Schrank im Gästezimmer.
Die Wahl des richtigen Anbauraums
In kleinen Wohnungen oder auf Terrassen, wo der Platz begrenzt ist, gibt es drei Hauptoptionen für den Heimanbau:
Cannabis im Schrank anbauen
Für diejenigen, die Kosten sparen wollen, sind auch Schränke eine praktikable Option. Indem man den Boden und die Wände mit reflektierendem Material auskleidet, kann man einen effektiven Grow-Raum einrichten. Der Nachteil ist, dass dies kreative Lösungen für die Geruchs-, Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle erfordert. Auch diese Option ist keineswegs auf einen Schrank beschränkt. Die gleichen Techniken gelten auch für einen großen Schrank oder eine Kommode ohne Innenregale.
Anzuchtzelte
Anzuchtzelte wurden speziell für den Anbau auf kleinem Raum entwickelt und sind mit Belüftungsöffnungen, reflektierenden Wänden und Innenhaken zum Aufhängen von Anzuchtlampen ausgestattet. Diese Anbauzelte sind preisgünstig und haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie den Grow-Bereich vom Rest des Hauses isolieren, was zur Geruchskontrolle und zur Verringerung von Feuchtigkeitsschäden beiträgt.
Grow-Boxen
Growboxen sind eine weitere gute Option für diejenigen, die in einer kleinen Wohnung leben. Als All-in-One-Lösung bieten sie einen in sich geschlossenen Grow-Raum, der mit Beleuchtung, Belüftung und Geruchskontrolle ausgestattet ist. Außerdem erregen sie durch ihr unauffälliges Design keine unerwünschte Aufmerksamkeit.
Wählen Sie den richtigen Chemovar für Ihren Raum
Der Chemovar der Pflanze gibt Aufschluss über die Bestandteile der einzelnen Pflanze, ihre tatsächliche chemische Zusammensetzung, wobei die Anteile der zahlreichen Verbindungen angegeben werden. Der Chemovar bezieht sich auf die Unterteilung einer Pflanzenart nach ihrer chemischen Zusammensetzung. Die Chemovar-Klassifizierung ist für Anbauer und Züchter von grosser Bedeutung. Bestimmte chemische Merkmale bestimmen zum Beispiel, ob eine Cannabis Indica Pflanze ein höheres CBD zu THC Verhältnis aufweist oder umgekehrt. Sie können auch das Vorhandensein und die Bioverfügbarkeit bestimmter Terpene bestimmen.
Sobald Sie sich für einen Raum entschieden haben, besteht die nächste Herausforderung darin, aus dem riesigen Angebot an Genetik zu wählen. Cannabissorten wachsen sehr unterschiedlich.
Als Faustregel gilt, dass Indica Pflanzen eher kürzer wachsen, während Sativa Pflanzen in die Höhe schießen.
Viele moderne Cannabis-Chemovars haben sich fast vollständig von ihren genetischen Abstammungslinien entfernt, die auf die Indica- und Sativa-Sorten zurückgehen. Daher kann man anhand des Namens nicht sagen, wie buschig oder hoch eine Pflanze wachsen wird.
Allgemein sind die Eigenschaften reiner Indica Sorten in engen Innenräumen oft die beste Wahl. Ihre Tendenz, kurz und gedrungen zu wachsen, bedeutet, dass sie den verfügbaren Platz viel effektiver nutzen als die größer werdenden Sativa Pflanzen, die sich in warmen Klimazonen entwickelt haben. Noch besser ist es, eine autoflowering Sorte zu wählen.
Das Potenzial von Autoflowering-Sorten bei begrenztem Platzangebot
Autoflowering-Varianten von Cannabis bieten zwei wichtige Vorteile für Anbauer mit wenig Platz. Diese Sorten blühen, wie ihr Name schon sagt, nach der Zeit und nicht nach den Lichtzyklen. Das bedeutet, dass sie in Bezug auf die Beleuchtung viel toleranter sind und oft die beste Wahl für diejenigen sind, die zu Hause nur wenig Platz haben und keine teure Beleuchtungsanlage.
Autoflowering-Sorten enthalten die Genetik einer Cannabis Unterart, die als Cannabis Ruderalis bekannt ist. Diese Sorte stammt aus Osteuropa, Russland und Zentralasien, wo rauere klimatische Bedingungen dazu führten, dass sich die Ruderalis Genetik entwickelte, um schnell und effizient zur Blüte zu gelangen. Ihre Tendenz, eher klein zu bleiben und den verfügbaren Raum zu nutzen, ist auf engem Raum von großem Vorteil. Zu bedenken ist allerdings, dass autoflowering Sorten nicht die gleiche Potenz wie andere Chemovar Sorten bieten und auch nicht den gleichen Ertrag liefern.
Vertikales Anbauen von Cannabis
Für diejenigen, die in den vier Wänden einer kleinen Wohnung oder mit wenig Platz auf der Terrasse eingesperrt sind, kann der vertikale Anbau eine Option sein.
Beim vertikalen Anbau wird die Anbaufläche vertikal erweitert, um mehr Pflanzen auf engem Raum unterzubringen. Die meisten Gärtner erreichen dies, indem sie Gestelle übereinander stapeln und unter jedem Gestell eine Reihe von LED-Lampen anbringen.
Auch wenn der vertikale Anbau unkompliziert zu sein scheint, wird die Klimakontrolle dadurch ein wenig schwieriger. Die Anbauer müssen möglicherweise die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Bereichen des Anbauraums messen und sich ein eigenes System für die Luftzirkulation einfallen lassen. Während mehr Pflanzen im Allgemeinen zu größeren Ernten führen, ist das Risiko, einige davon durch Schädlinge oder Schimmel zu verlieren, größer.
Geruchskontrolle beim Anbau von Cannabis in kleinen Räumen
Leider hat nicht jeder unkomplizierte Nachbarn und Vermieter. Daher ist Kreativität gefragt, wenn es darum geht, die unvermeidlichen Gerüche einzudämmen, die mit dem Anbau von Cannabis in kleinen Räumen verbunden sind.
Kohlefilter sind bei weitem die beste Wahl, wenn es darum geht, mit dem unvermeidlichen Geruch fertig zu werden. Um sicherzustellen, dass sie optimal funktionieren, muss sich der Anbaubereich in einem luftdicht abgeschlossenen Raum befinden, z. B. in einem Anbauzelt.
Kohlefilter funktionieren, indem sie die für den Geruch verantwortlichen Moleküle mit Aktivkohle binden. Indem sie vor einem Abluftventilator platziert werden und die Luft abziehen, wird der Geruch eingedämmt. Ein guter Kohlefilter hält in der Regel bis zu zwei Jahre, bevor er ausgetauscht werden muss.
Die Nachteile des Anbaus von Cannabis auf kleinem Raum
Während diese Techniken den Growern eine Möglichkeit bieten, eine kleine Menge anzubauen, haben solche begrenzten Räume auch einige Nachteile.
Lichtverbrennung von Cannabispflanzen
Die Platzierung der Beleuchtung ist bei der Aufzucht von Cannabis auf kleinem Raum von größter Bedeutung. Da nur wenig Platz zur Verfügung steht, sollte man die Lampen nicht zu nah an den Spitzen platzieren.
Um solche Probleme zu vermeiden, sind LED-Lampen bei weitem die beste Wahl. LED-Lampen strahlen nicht so viel Wärme ab wie andere Lampen, liefern aber dennoch das für ein optimales Wachstum so wichtige volle Spektrum an Wellenlängen. Mit dem zusätzlichen nutzbaren vertikalen Raum, den LED-Lampen erlauben, haben die Pflanzen mehr Platz zum Wachsen, was oft dazu beiträgt, den Ertrag auf bereits begrenztem Raum zu verbessern.
Training von Cannabispflanzen
Durch den Platzmangel gibt es auch viel weniger Raum, um die Pflanzen richtig zu trainieren. Das Erziehen der Pflanzen ist ein wesentlicher Prozess für diejenigen, die hohe Erträge anstreben. Es geht darum, die Pflanze daran zu hindern, nach oben zu schießen. Durch das Erziehen wird das Cannabis gezwungen, horizontal zu wachsen und das Licht besser zu nutzen, wodurch die Anzahl der Knospen erhöht wird.
Bei kleinen Anbauflächen ist diese horizontale Fläche oft sehr knapp bemessen. Das sollte die Züchter jedoch nicht davon abhalten, ihre Pflanzen zu trainieren. Unabhängig von der Größe des Anbaus wird eine Form des Trainings immer dazu beitragen, dass die Pflanze bessere Erträge erzielt.
Eine andere Technik ist das selektive Entblättern, bei dem die Züchter die Knospen an Stellen beschneiden, die tief unten an der Pflanze wachsen, wo das Licht sie nicht erreichen kann. Durch das Entfernen solcher Stellen wird sichergestellt, dass die Pflanze ihre Energie auf die höher gelegenen Knospen konzentrieren kann, die mehr Licht abbekommen. Alle Pflanzen erhalten durch das Netz die gleiche Menge an Licht. Anstelle eines einzigen Haupttriebs, wie beim Standardanbau, erzeugt das Scrogging eine Vielzahl von Colas. Cola ist ein botanischer Begriff, der die Hauptknospe einer weiblichen Cannabispflanze bezeichnet.
Screen of Green, die Scrog Technik ist ebenfalls eine gängige Praxis, die sich für diejenigen lohnen kann, die mehr als ein paar Pflanzen haben. Dabei wird ein Spaliernetz mit großen Löchern über dem Anbaubereich angebracht, um eine gleichmäßige Überdachung zu gewährleisten. Diese Methode zwingt die Pflanzen dazu, sich horizontal auszubreiten, um das Licht zu erreichen.
Cannabis ist eine bemerkenswert anpassungsfähige Pflanze. Sie hat die Fähigkeit, in einer Vielzahl von Umgebungen zu wachsen, solange ihre grundlegenden Bedürfnisse erfüllt werden.
